„… und gehe ich gerne mit Ihnen!“
Der Briefwechsel Thomas Bernhard/Siegfried Unseld
Der Autor und der Suhrkamp Verleger – im Nahkampf
Gelesen vom Stefan Viering und Rolf Mautz
Mit einer Einführung von Nico Pethes
Mi., 6. Februar 2019 um 20 Uhr für 20 € im buchLaden 46
„Falls jemand auf ein letztes, unentdecktes Drama von
Thomas Bernhard gehofft haben sollte: Hier ist es!“
„Mehr und mehr stellt sich mir der Verlag als eine anonyme gegnerische Macht dar.
Entkräften Sie diesen Eindruck.
Die meiste Zeit bin ich wütend, wenn ich nur an Suhrkamp denke.
Vielleicht sollten wir einmal wieder zusammensitzen.
Oder auch nicht.
Man kann nicht genug Gegner sein.
Antworten Sie auf diese Sätze nur, wenn Sie gerade in einer Phase mit Humor sind.
Zuletzt noch ein ernster Satz:
ich erbitte sofort die erst im März fällige Rate von zehntausend…
Wir stehen alle auf einer Eisdecke von Missverständnissen.
Rühren wir uns also besser nicht, sonst brechen wir ein.
Mir wäre es recht, wenn sie gleich antworteten.
(Thomas Bernhard, 11.2.1972)
Am 24. 11.1988 schreibt Unseld ein Telegramm an Bernhard: „Ich kann nicht mehr.“
Bernhard antwortet:
„Dann streichen Sie mich aus Ihrem Gedächtnis.
Ich war sicher einer der unkompliziertesten Autoren, den sie je hatten.“
Wenig später, Unseld und Bernhard hatten sich wieder versöhnt, stirbt Bernhard.