Glyphosat-Minister Schmidt hat wohl eine Meise!
Piept es bei ihm? Oder hat er gar ein Spatzenhirn?
Weiß der Kuckuck!
Diesen Glyphosat-Schmidt mal vergessen:
unsere Sprache verrät, dass wir Vögel
für ziemlich blöde Wesen gehalten haben.
Sozusagen Reptilien mit Federn. Wobei man sich fragen könnte,
was man da über Reptilien denkt.
Alfred Döblin wusste es besser:
„Man sollte sich nicht einbilden, dass der aufrechte Gang eine
solche Singularität ist! Auch Vögel laufen auf zwei Beinen!“
Viele wissenschaftliche Erkenntnisse über Vögel sind gar keine Erkenntnisse,
sondern Vorurteile zu denen es keine wissenschaftlichen Untersuchungen gibt. In den letzten 20 Jahren sind haben Wissenschaftler aber angefangen das zu ändern. Jennifer Ackerman ist eine Wisenschaftsjournalistin, die sich aufgemacht hat, zu erfahren was Ornithologen inzwischen über Vögel wissen. Darüber hat sie dieses tolle Buch geschrieben:
Jennifer Ackerman, Genies der Lüfte
Rowohlt Verlag, 24.95 €
Sie überqueren Kontinente, ohne nach dem Weg zu fragen.
Sie erinnern sich an die Vergangenheit und planen für die Zukunft.
Sie beherrschen die Grundprinzipien der Physik.
Vögel sind erstaunlich intelligente Wesen.
Wie zahlreiche neue Studien zeigen, stehen die kognitiven Fähigkeiten vieler Arten denen von Primaten in nichts nach. Und nicht nur ihre technische Kompetenz ist größer als lange angenommen, sie verfügen auch über eine beeindruckende soziale Intelligenz. Sie täuschen und manipulieren, sie machen Geschenke und trösten einander.
Und sie machen Kunst! Das alles mit einem Gehirn kleiner als eine Walnuss.
Jennifer Ackerman ist begeisterte Vogelbeobachterin und berichtet von ihren Besuchen bei Ornithologen auf der ganzen Welt. Auf elegante Weise verbindet sie persönliche Anekdoten und Reisereportage mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen nach der Lektüre sieht man die Wunder der Vogelwelt mit neuen Augen.
Andreas Tjernshaugen
Das verborgene Leben der Meisen
insel, geb., mit Fotos, 18 €
Er sitzt beim Frühstück und ist nicht ansprechbar, weil vor dem Fenster wieder Meisen zu sehen sind. Seine Kinder und Frau kennen das schon. Andreas Tjernshaugen erzählt, wie er zum Meisenkenner wird und was er über sie in Erfahrung bringen kann. In einen Meisenkasten im Garten setzt er eine Kamera und wird so zum Zeugen ihres Alltagsleben: Streit über die Erziehung, Eifersucht und Ärger mit den Nachbarn – fast wie bei uns. Tjernshaugen fährt aber auch zu vielen Forschern von denen er sich das Meisenleben erklären lässt. Das was man erklären kann!
Ganz tolles Buch über diese kleinen Federbälle, das viel Unbekanntes zum Staunen bereithält. Das ist dann nicht immer sympathisch: Meisen töten Fledermäuse, weil sie so gerne deren Gehirn fressen….
Penguin Bloom
Bildband mit einem Text
Knaus Verlag, geb., 19.99 €
Vater, Mutter und die drei kleinen Söhne machen Urlaub. Die Mutter fällt wegen eines kaputten Geländers 6 m in die Tiefe und ist danach so sehr am Rücken verletzt, dass sie nicht mehr laufen kann und am Leben verzweifelt. Auf dem Krankenhausparkplatz finden die Kinder einen kleinen Vogel, der aus dem Nest gefallen ist und den sie mitnehmen. Dieser Vogel rettet die Familie und gibt der Mutter den Lebensmut wieder.
Glücklicherweise ist der Ehemann Berufsfotograf!
Zusammen mit dem Schriftsteller Bradley Trevor Greive hat Cameron Bloom, der Vater, einenText über das Leben mit Penguin Bloom geschrieben, der vielleicht kitschig, aber sehr bewegend ist! Unbedingt anschauen, staunen und freuen: und in einer ruhigen Stunde den Text lesen!
Man sieht das Wichtige im Leben besser!
Der Vogel ist ein australischer Flötenvogel. Diese Art kann unglaublich schön singen.
Joseph Reichholf, Haustiere
Verlag Matthes & Seitz, illustriert, Naturkunden, 28 €
Joseph Reichholf ist auch in diesem Buch der originelle Fragesteller, als den man ihn von seinen vielen anderen Büchern kennt und der immer wieder neue Perspektiven aufmachen kann: „Scheu der Wildtiere und Elend der Haustiere drücken in aller Deutlichkeit aus, wie katastrophal unser Umgang mit Tieren war und den Tierschutzgesetzen zum Trotz immer noch ist. Alles, was Beine hat zu laufen oder Flügel zu fliegen, sollte das Weite suchen, wo sich Menschen blicken lassen. Das wäre doch die plausible Schlussfolgerung!
Erstaunlicherweise scheint das Gegenteil der Fall zu sein. Viele Tiere, die allermeisten Arten der Säugetiere und sogar Vögel, zieht es zu den Menschen hin. Sie kommen von sich aus in unsere Welt und versuchen darin zu leben und sich mit uns zu arrangieren. Man könnte sogar vermuten, dass sich die Vorfahren der Haustiere einst von sich aus in die Gefangenschaft begeben hatten.
Eine absurde Idee?
Die Haustierwerdung wird um so rätselhafter je mehr man sich damit befasst. Spannende Geschichten stecken dahinter. Und viel Unverstandenes fordert die Forschung heraus.“